Der wachsende Wettbewerb auf dem Markt für Brand- und Einbruchmeldesysteme kann sicherheitstechnisch eher unbedarfte Benutzer bei ihrer Kaufentscheidung verwirren oder sogar komplett überfordern. Eine Möglichkeit für Verbraucher bei der Auswahl geeigneter Geräte ist die Suche nach speziellen Aufklebern bzw. Plaketten auf den Verpackungen und Geräten der Hersteller zertifizierter Systeme, die die Einhaltung der offiziellen regulatorischen Normen belegen. Solche Standards und Normen werden in der Regel von den fachlichen Regulierungsbehörden entworfen und regelmäßig aktualisiert und müssen von den führenden Marktteilnehmer eingehalten werden. Im Zusammenhang mit Brand- und Einbruchmeldeanlagen erfüllen Vorschriften und Normen drei Funktionen:

  • sie geben den Verbrauchern Sicherheit bezüglich der Qualität der zertifizierten Produkte;
  • sie ermöglichen es den Installationsfirmen die mit Fehlalarmen verbundenen Kosten zu reduzieren, indem sie die Qualität der Geräte verbessern;
  • sie ermutigen die Hersteller der Systeme zu ständigen Innovationen, um ihren Kunden die besten Produkte und Dienstleistungen anzubieten.

Aktualisierungen der Normen für Sicherheitssysteme in Großbritannien

Einbruch- und Brandmeldesysteme sind die entscheidenden Elemente der Objekt- und Personensicherheit, aber für Verbraucher mit eher begrenzter Kenntnis der technischen und technologischen Aspekte der Geräte wäre die Einschätzung der Qualität solcher Systeme, ihrer Software und Installation schwierig. Dies würde die Verbraucher letztendlich einer Reihe von Risiken aussetzen, die von anfälligen und mangelhaft projektierten, installierten und gewarteten Systemen bis hin zu finanziellen Problemen durch Kosten für die Falschalarmierung der Polizei reichen können, wie es zum Beispiel in Großbritannien der Fall ist. Zur mangelnden technischen Qualität und unsachgemäßen Wartung von Sicherheitssystemen können nicht fachgerecht projektierte oder platzierte Anlagenkomponenten beitragen, wie z. B. Melder oder Verkabelung, was letztendlich zu übermäßig häufigen Falschalarmen oder vorzeitigem Ausfall der Systeme führt. Daher sind differenziertere und aktuellste Vorschriften für die Sicherheitsbranche dringend erforderlich, um eine höhere Qualität der Sicherheitssysteme und Dienstleistungen von Systemherstellern bzw. Installateuren zu gewährleisten.


Solche Vorschriften zur Sicherstellung der höchstmöglichen Qualität bei Ausrüstung und Installation sind entscheidend, um die Wahrscheinlichkeit von Falschalarmen zu senken, da sich laut Fire Industry Association zum Beispiel die Kosten für falsche Feueralarme allein in Großbritannien auf bis zu 1 Milliarde Pfund pro Jahr belaufen. Da mehr als 80 % der Fehlalarme von nur 20 % aller Alarmsysteme ausgelöst werden, bezieht sich dieses Problem offensichtlich auf die Qualität des Systems und dessen Fähigkeit, Falschauslösungen zu erkennen und so einen unnötigen und teuren Polizeieinsatz zu vermeiden. Und wenn wir von kostspielig sprechen, betrifft das nicht nur die Sicherheitsdienste oder die für den Polizeieinsatz aufkommenden Behörden, sondern auch die Kunden und die Hauseigentümer, die mit Geldstrafen belegt werden bzw. deren Sicherheitssystem nach mehreren Falschalarmen möglicherweise so weit herabgestuft wird, dass kein Polizeieinsatz mehr erlaubt ist. Dennoch impliziert die vielversprechende Statistik der False Alarm Reduction Association (FARA), dass sich mehr als 80 % aller Falschalarme durch entsprechende Verbesserungen bei Software und Installation vermeiden ließen – und das ist einer der Gründe für die regelmäßige Aktualisierung der branchenrelevanten Standards und Normen.

Die jüngsten bedeutenden Änderungen zu den Sicherheits- und Brandschutznormen im Published Document (PD) 6662:2017 wurden im Rahmen einer erweiterten Fassung der Normen für Einbruch- und Überfallmeldeanlagen (EMA/ÜMA) im Juni 2019 erlassen, das die Systemanforderungen für Installation und Projektierung von EMA/ÜMA mit dem Ziel der Zwangsläufigkeit definiert. Das PD 6662:2017 bietet Richtlinien und ein Schema für die Installation und Wartung von Einbruch- und Überfallmeldeanlagen in Großbritannien. Es enthält auch alle aktuellen europäischen Normen, die Installateure und insbesondere die Hersteller solcher Systeme auf dem britischen Markt einhalten müssen. Die Liste der europäischen Normen ist zwar recht umfangreich, deckt aber angesichts der Besonderheiten des britischen Marktes kaum alle Anforderungen an Einbruchmeldeanlagen in Großbritannien ab, wo die Polizei auf solche Alarme reagiert. Beispielsweise wurden die in den europäischen Normen nicht enthaltenen Verfahren zur Unscharfschaltung der EMA, die ursprünglich in der britischen Norm BS 8243 für Systeme mit Polizeianschluss aufgeführt waren, in das PD 6662:2017 übernommen, das damit das umfassendste und aktuellste Schema für die Anwendung der europäischen Normen für EMA und ÜMA darstellt. Die Aktualisierung wurde auf der Grundlage des früheren Aufbaus des PD 6662:2010 konzipiert, wobei Modifikationen und Verbesserungen so entwickelt wurden, dass alle früheren Standards gut abgestimmt und die jeweils aktuellsten, umfassenden und erweiterten Fassungen der Standards im PD 6662:2017 abgebildet sind, um den potenziellen Bedarf häufiger Aktualisierungen in Zukunft zu minimieren.

Was bedeutet die Einhaltung von PD 6662:2017 für Hersteller und Kunden?

Unternehmen, die Sicherheitssysteme herstellen und Sicherheitsdienste anbieten, benötigen zur Erfüllung der Vorschriften und Standards eine Zertifizierung durch fachlich spezialisierte Stellen wie das SSAIB (Security Systems and Alarms Inspection Board) und das NSI (National Security Inspectorate). Ein zertifiziertes Mitglied dieser Organisationen zu werden, ist ein sehr anspruchsvoller und komplexer Prozess, bei dem die Unternehmen vor der Akkreditierung eine sehr lange Liste von Anforderungen und Kriterien erfüllen müssen. Doch letztendlich stellt eine solche Zertifizierung sicher, dass diese Unternehmen die zuverlässigsten Dienstleister sind, denen die Kunden vertrauen können. In Großbritannien sind NSI und SSAIB weithin als die führenden Zertifizierungsstellen für die Sicherheits- und Brandschutzbranche anerkannt, und die Spezifizierung gemäß NSI und SSAIB bedeutet für den Kunden die Gewährleistung höchster Qualität.

Laut NSI Chief Executive Richard Jenkins, der die Zertifizierung für die besten britischen Sicherheits- und Brandschutzunternehmen erteilt, können die Besitzer von PD 6662:2017-konformen Alarmsystemen so sicher sein, dass ihr System den neuesten europäischen Standards und den weltweit anerkannten Regeln der Technik bei der Bekämpfung von Falschalarmen entspricht. Dies bezieht sich ebenso auf die Ausrüstung und Konfiguration solcher Alarmsysteme und macht die PD 6662-Konformität zu einer starken Qualitätsbotschaft an die Verbraucher, besonders angesichts der Wertschätzung und des Vertrauens der britischen Polizeidienste in PD 6662.

OS Malevich 2.10 konform mit PD 6662:2017

ajax compliance 6662 2017

Mit dem letzten Update zum OS Malevich 2.10 erfüllen die Sicherheitssysteme von Ajax vollständig die in PD 6662: 2017 enthaltenen Standards, was die Fähigkeit und den Willen des Unternehmens beweist, sich bei der Bekämpfung von Fehlalarmen an den weltweit anerkannten Regeln der Technik zu orientieren. Zur Einhaltung der Standards wurde neben der Software auch die Hardware aktualisiert. Dazu gehört der neue kabellose Überfallmelder DoubleButton, der qualifizierte Alarmzustände nur dann erzeugt, wenn beide Knöpfe gleichzeitig gedrückt werden und so eine versehentliche Aktivierung verhindert. Es gibt auch neue Merkmale und Funktionen, wie z. B. Systemwiederherstellung nach Alarmenzweistufige Scharfschaltungautomatische Deaktivierung von Gerätenselektive Systemintegritätsprüfungen und Verzögerung der Alarmübertragung bei Unscharfschaltung. Der soft- und hardwarebasierte Schutz vor versehentlicher Aktivierung gewährleistet eine weitgehende Zwangsläufigkeit. Darüber hinaus wurden mit dem Update die Anwendungsmöglichkeiten für Szenarien erweitert und weitere Sprachen für die Schnittstellenkommunikation mit den Benutzern hinzugefügt.

Alle Hub-Zentralen von Ajax werden bis Ende 2020 auf OS Malevich 2.10 upgegradet. Dies geschieht per automatischer Installation bei unscharf geschaltetem System. Des weiteren werden alle ab jetzt hergestellten Geräte mit einem speziellen Zeichen für die Konformität mit PD 6662:2017 gekennzeichnet und unsere Partner und Installateure werden für die Kennzeichnung bereits gelieferter Geräte ebenfalls mit den Zeichen versorgt.